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26,610 views Nov 4, 2022
Die Kartoffel ist eines der beliebtesten und zugleich wichtigsten Grundnahrungsmittel der Welt. Doch der Klimawandel erfordert ein Umdenken im Kartoffelanbau und der Lebensmittelindustrie. Um unsere Ernährung zu sichern, sind wir auf vielfältige, anpassungsfähige Kulturpflanzen und eine nachhaltige Weiterverarbeitung angewiesen. Wie sichern wir die Zukunft der tollen Knollen?
Die Süßkartoffel liegt im Trend und hat als Pommes, Püree oder in Currys die Restaurants und Küchen der Deutschen erobert. Um den Bedarf zu decken, werden die meisten Süßkartoffeln importiert – vor allem aus den USA. Die Importmenge lag 2020 rund 19-mal höher als noch 10 Jahre zuvor. Sönke und Anna Strampe wollen das ändern. Sie leisten Pionierarbeit und bauen Bio-Süßkartoffeln in der Lüneburger Heide an. Ein wärmeres Klima macht das möglich, doch der Anbau ist risikoreich und erfordert viel Geduld und Kreativität.
Der Bio-Landwirt Karsten Ellenberg züchtet neue Kartoffelsorten und bewahrt alte. Bis zu zehn Jahre dauert die Zucht einer neuen Sorte. Seine gelb-, rosa- oder sogar violettfleischigen Kartoffeln vertreibt er als Speisekartoffeln und als Saatgut für andere Kartoffelbauern. Ellenberg strebt damit nach Unabhängigkeit von Chemiekonzernen und Zuchtgiganten: Seine biologisch gezüchteten Sorten wachsen ganz ohne Pestizide, und Landwirte zahlen nur einmal für das Saatgut, statt – wie bei großen Zuchtunternehmen – auch für den Anbau in den Folgejahren.
Etwa 59 Kilogramm Kartoffeln pro Jahr werden in Deutschland pro Kopf gegessen, mehr als die Hälfte davon in verarbeiteter Form. Besonders beliebt: Pommes. In der Kartoffelmanufaktur von Max Pahmeyers Eltern laufen die Fritten als frisches Fertigprodukt vom Band. Die aufwendige Verarbeitung, Kühlung und der Transport kosten viel Energie und schlagen in der Klimabilanz zu Buche. Der 22-jährige Max ist Nachhaltigkeitsmanager des Familienbetriebs und will weiter Emissionen senken: „Wir sind in der Landwirtschaft direkt von den Konsequenzen des Klimawandels betroffen, aber haben als produzierendes Unternehmen gleichzeitig die Verantwortung und den Hebel, etwas zu verändern.“
Reportage (D 2021, 32 Min)
Video verfügbar bis zum 01/08/2023
Die Kartoffel ist eines der beliebtesten und zugleich wichtigsten Grundnahrungsmittel der Welt. Doch der Klimawandel erfordert ein Umdenken im Kartoffelanbau und der Lebensmittelindustrie. Um unsere Ernährung zu sichern, sind wir auf vielfältige, anpassungsfähige Kulturpflanzen und eine nachhaltige Weiterverarbeitung angewiesen. Wie sichern wir die Zukunft der tollen Knollen?
Die Süßkartoffel liegt im Trend und hat als Pommes, Püree oder in Currys die Restaurants und Küchen der Deutschen erobert. Um den Bedarf zu decken, werden die meisten Süßkartoffeln importiert – vor allem aus den USA. Die Importmenge lag 2020 rund 19-mal höher als noch 10 Jahre zuvor. Sönke und Anna Strampe wollen das ändern. Sie leisten Pionierarbeit und bauen Bio-Süßkartoffeln in der Lüneburger Heide an. Ein wärmeres Klima macht das möglich, doch der Anbau ist risikoreich und erfordert viel Geduld und Kreativität.
Der Bio-Landwirt Karsten Ellenberg züchtet neue Kartoffelsorten und bewahrt alte. Bis zu zehn Jahre dauert die Zucht einer neuen Sorte. Seine gelb-, rosa- oder sogar violettfleischigen Kartoffeln vertreibt er als Speisekartoffeln und als Saatgut für andere Kartoffelbauern. Ellenberg strebt damit nach Unabhängigkeit von Chemiekonzernen und Zuchtgiganten: Seine biologisch gezüchteten Sorten wachsen ganz ohne Pestizide, und Landwirte zahlen nur einmal für das Saatgut, statt – wie bei großen Zuchtunternehmen – auch für den Anbau in den Folgejahren.
Etwa 59 Kilogramm Kartoffeln pro Jahr werden in Deutschland pro Kopf gegessen, mehr als die Hälfte davon in verarbeiteter Form. Besonders beliebt: Pommes. In der Kartoffelmanufaktur von Max Pahmeyers Eltern laufen die Fritten als frisches Fertigprodukt vom Band. Die aufwendige Verarbeitung, Kühlung und der Transport kosten viel Energie und schlagen in der Klimabilanz zu Buche. Der 22-jährige Max ist Nachhaltigkeitsmanager des Familienbetriebs und will weiter Emissionen senken: „Wir sind in der Landwirtschaft direkt von den Konsequenzen des Klimawandels betroffen, aber haben als produzierendes Unternehmen gleichzeitig die Verantwortung und den Hebel, etwas zu verändern.“
Reportage (D 2021, 32 Min)
Video verfügbar bis zum 01/08/2023