Brandenburg
Brandenburg, das Bundesland im Nordosten Deutschlands, das Land zwischen Elbe und Oder, Havel und Spree. Hier gibt es unzählige Seen und Flüsse sowie sandige Böden und weite Wälder. Backsteindörfer prägen das Bild des flachen, dünn besiedelten Landes.
Brandenburg kulinarisch
Im Osten, jenseits der Oder, fängt Polen an. Und mittendrin, vollständig umschlossen von Brandenburg, liegt das eigenständige Bundesland, die Bundeshauptstadt Berlin.
Lange Zeit war Brandenburg der historische Kern des preußischen Staates, der durch seine liberale Haltung viele Einwanderer anzog. Siedler aus Frankreich, aus der Pfalz, der Schweiz, den Niederlanden, aus Schlesien, Mecklenburg und Pommern fanden hier eine neue Heimat.
Der Name Mark Brandenburg wird heute als Synonym für das Bundesland Brandenburg genutzt, was allerdings historisch und territorial nicht korrekt ist. Vom 12. bis ins 19. Jahrhundert bestand die Markgrafschaft des Heiligen Römischen Reiches, deren Grenzen sich bis Sachsen-Anhalt und bis ins heutige Polen ausdehnten.
Brandenburg ist Gemüseland
Vor allem die zugewanderten Hugenotten bereicherten die Gemüsevielfalt ungemein. Während die Preußen noch hauptsächlich Kohl und Rüben anbauten, brachten sie viele feine Sorten mit wie grüne Erbsen, Spargel und Salat.
Der Spreewald
Das Biosphärenreservat Spreewald, eine wunderschöne Auen- und Moorlandschaft, ist eine alte Kulturlandschaft im Südosten von Brandenburg, gelegen in der Region Niederlausitz. Hier, im Gebiet der Lausitz, lebt die slawische Minderheit der Sorben.
Im 16. Jahrhundert kam mit den Flamen die Gurke in das wasserreiche Land. Die feuchten und humusreichen Böden des Spreewaldes sind dem Gurkenwachstum ausgesprochen förderlich. Die essigsaure Spreewaldgurke ist heute deutschlandweit ein Begriff und besitzt die Auszeichnung „ggA“ – geschützte geografische Angabe. Die sogenannte „grüne Spreewaldbanane“ darf zwischen sechs und neun Zentimetern lang sein. Aus den frischen Gurken wird im Sommer gerne eine erfrischende Gurkensuppe bereitet.
Eine weitere Spezialität des mit zahllosen Wasserarmen durchzogenen Spreewalds, ist der Meerrettich. Während im restlichen Bundesland hauptsächlich sandiger Boden zu finden ist, ist er hier schwarz und feucht. Ideale Bedingungen für das scharfe, weil senfölhaltige, Knolle.
Die Uckermark
Im nördlichen Brandenburg liegt die leicht hügelige und seenreiche Uckermark, auch Toskana des Nordens genannt. Hier haben sich meist einfache und deftige Speisen entwickelt. So etwa der Kloppschinken (panierter Koch- oder Räucherschinken), der Wrukeneintopf (Eintopf mit Kohlrüben, Gemüse und Fleischeinlage), Klüt & Beer ´n (Kartoffelklöße mit Speck, Birnen und Zimt) sowie die Fliederkräude (süß-saure Soße aus Holundermus).
Weitere traditionelle Spezialitäten
- Leinöl – Aus Leinsamen hergestelltes Pflanzenöl mit leicht nussigem, heuartigen Geschmack. Das Öl wird schnell bitter und ranzig und sollte daher stets so frisch wie möglich verzehrt werden. Lausitzer Leinöl ist besitzt seit 1997 eine „ggA“-Auszeichnung, also eine geografisch geschützte Angabe. Die Lausitzer Ölmühle in Hoyerswerda wurde 1924 gegründet. Das Schlagen von Leinöl war in der Lausitz schon zu dieser Zeit ein Traditionsgewerbe. Traditionell wird Leinöl in Brandenburg zu Pellkartoffeln gegessen.
- Teltower Rübchen - Eine brandenburgische Spezialität, eine kleine Rübenart benannt nach der brandenburgischen Stadt Teltow. Das frühere Arme-Leute-Essen wurde schnell als Delikatesse auch an Fürstenhöfen geschätzt. Zu DDR-Zeiten in Vergessenheit geraten, wird es seit einigen Jahren im Rahmen der Rückbesinnung auf traditionelle Lebensmittel wieder rekultiviert. Das Rübchen besitzt ein feines süßlich-scharfes Aroma. Die anspruchslose Rübe wächst gut auf den kargen, sandigen Böden der Mark Brandenburg. Hier werden die Rüben zwar nicht groß aber ausgesprochen zart. Auch Minusgrade können ihr nichts anhaben. Schon Goethe hat sich das Teltower Rübchen schicken lassen und es mit Butter und Zucker in der Pfanne karamellisiert.
- Knieperkohl – Ein Sauerkraut ähnliches Gericht aus der Prignitz, einer historischen Landschaft im Nordwesten Brandenburgs. Neben Weißkohl werden auch Markstamm-, Rot- oder Grünkohl sowie Wein- oder Kirschblätter verwendet. Die Geschichte des Knieperkohls beginnt mit dem Ende des Dreißigjährigen Krieges. Die übliche Winternahrung der Menschen war Sauerkraut. Da aber kein Weißkohl mehr vorhanden war, entschloss man sich in der Not, Futterkohl zu säuern. Daraus ist im Laufe der Jahre der heutige Knieperkohl entstanden. Zum Prignitzer Nationalgericht werden Pellkartoffeln, Speck, Kohlwurst und/oder Eisbein gegessen.
- Viele Regionen Deutschlands rühmen sich, den besten Spargel anzubauen. In Brandenburg ist es die Stadt Beelitz, südwestlich von Berlin und Potsdam gelegen.
- Plinsen - Eine Art Eierkuchen nach slawischer Art. Von den Sorben in der Lausitz oft mit Buttermilch hergestellt.