Gene Save
Ein Grenzüberschreitendes EU-Projekt zur Sicherung pflanzlicher Genressourcen in Nordtirol /Österreich und Südtirol/Italien
Ein Grenzüberschreitendes EU-Projekt zur Sicherung pflanzlicher Genressourcen in Nordtirol /Österreich und Südtirol/Italien
LPA - Das grenzüberschreitende EU-Projekt "Gene Save" soll die Erhaltung und Sicherung lokaler Getreide-, Gemüse- und Apfelsorten in Süd- und Nordtirol ermöglichen. Die Bevölkerung ist aufgerufen, alte Sorten zu melden.
Bis vor 30 Jahren war es keine Seltenheit, dass in den Alpen bis auf 2000 Meter Meereshöhe Getreide angebaut wurde. Heute ist jedoch in Hochlagen kaum noch eine Garbe zu sehen und der Ackerbau hat einen starken Rückgang zu verbuchen. Der Anbau von Getreide wurde unrentabel und hochgezüchtete Sorten aus dem Ausland wurden in Nord- und Südtirol eingeführt. Als Konsequenz verschwanden immer mehr lokale Getreide- und auch Gemüsesorten, die von den einheimischen Bauern teilweise sogar über Jahrhunderte angebaut wurden. Diese Sorten waren oder sind jedoch hervorragend an die örtlichen Klimabedingungen und Höhenstufen angepasst.
Die Erhebung alter, lokaler Getreide-, Gemüse- und Apfelsorten ist primäres Ziel des Gemeinschaftsprojektes "Gene Save" zur Sicherung pflanzlicher Genressourcen. Dabei sollen Saat- und Pflanzengut gesammelt , auf einer Genbank konserviert und wieder vermehrt in den Anbau gebracht werden.
Der Schwerpunkt dieses Projektes liegt in Nordtirol in der Grünlandwirtschaft und in Südtirol im Obstbau (allen voran der Apfel). In Nordtirol gibt es bereits eine Genbank,die typische Südtiroler Samen konserviert. Die Projektpartner von "Gene Save" sind auf Südtiroler Seite das "Land- und Forstwirtschaftliche Versuchszentrum Laimburg" und der "Verein Sortengarten Südtirol"; auf der Nordtiroler Seite die "Genbank Nordtirol", die "Abteilung Agrartechnik und Agrarförderung des Landes Tirol" und die "Landeslandwirtschaftskammer Tirol".
Zwischen 2003 und 2007 wurden etwa 400 verschiedene alte Apfelsorten gesammelt, gesichtet, dokumentiert und auf schwach wachsende Unterlagen veredelt. Einige der Sorten gehen auf das 18. und 19. Jahrhundert zurück und sind teilweise sogar älter. Es wurden an den Landwirtschaftlichen Lehranstalten Imst und Rotholz zwei Sortengärten geschaffen, aus denen diese alten Sorten das ganze Land in Zukunft wieder bereichern
Jedes Jahr werden zwischen 200 und 250 Landsorten angebaut, vermehrt und beschrieben. 2007 stehen beispielsweise 63 verschiedene Kartoffel-, 37 Hafer- und 53 Gersten-Landsorten auf den Versuchsflächen.
Projektleiter ist DI Christian Partl
Ein Grenzüberschreitendes EU-Projekt zur Sicherung pflanzlicher Genressourcen in Nordtirol /Österreich und Südtirol/Italien