Hörnchen und Kipfler
Hörnchen, Hönla, Hörnle, Kipfler, Fingerling, Tannenzapfen....die traditionellen, länglichen Kartoffelsorten, die sich nach der großen Kartoffelfäule Mitte des 19 Jahrhunderts in Europa verbreiteteten und regional weiterentwickelten haben sich meist mit ihren regionalen Bezeichnungen erhalten. Sie waren bereits ohne wesentliche Selektion oder züchterische Bearbeitung die ersten festkochenden Kartoffelsorten. So konnten sie sich trotz der gegenüber den rund-ovalen Sorten deutlich geringeren Erträge als Spezialitäten in regionalen Nischen in ganz Europa halten.
Nicht wenige von ihnen schafften es jedoch trotz ihrer offensichtlich geringen Erträge und wegen ihrer besonderen Eigenschaften in die offiziellen Sortenlisten ihrer jeweiligen Anbauländer. Pink Fir Apple in Schottland, die La Ratte in Frankreich, das 9 Wochen Nüdeli in der Schweiz, die Spargelkartoffel in Dänemark, der Kerkauer Kipfler in Tchechien, die Mandelkartoffeln in Finland oder Weinberger und Naglener Kipfler in Österreich.
Die wachsen Rückbesinnung auf regionale und traditionelle Lebensmittel bietet diesen traditionellen, regionalen Spezialitäten neue Chancen auf eine Zukunft und hilft auch deren Heimatregionen ihr kulinarisches Profil zu schärfen.