Wallis
Schon mal Gletscherwein vom höchsten Weinberg Europas getrunken? Oder Cholerakuchen gegessen? Lesen Sie mehr über die Heimat das Raclette, das Wallis: Der Kanton Wallis in der Schweiz
Das kulinarische Wallis (Valais)
Ein Beitrag von Silke-Katinka Feltes
Der drittgrößte Kanton der Schweiz, im Südwesten gelegen, liegt komplett im alpinen Gebiet. Die Walliser leben heute hauptsächlich vom Tourismus. Wandern, Klettern und Skifahren (u.a. in Zermatt), das Wallis ist eine beliebte Ferienregion. Vom Rhonegletscher über das Rhonetal bis zum Genfersee, umgibt der Kanton den oberen Flußlauf der Rhone, die dann später auf der gegenüberliegenden Seite weiter nach Frankreich fließt. Bedingt durch den Schutz der umliegenden Berge, ist das Klima im Wallis relativ trocken und warm. So gedeihen hier Aprikosen, Birnen, Blumenkohl, Spargel und der Munder Safran, der einzige Schweizer Safran.
Auch der höchste Weinberg Europas befindet sich im Wallis. Eine Spezialität ist der Gletscherwein (Vin du Glacier), ein oxidativer Wein, der nach Abschluss des Gärprozesses im Val d'Anniviers, in Gletschernähe zur Fassreifung gebracht wird.
In den Walliser Alpen liegt auch der höchste Berg der Schweiz, die Dufourspitze. In einem Teil des Wallis wird französisch gesprochen, in einem anderen deutsch, beziehungsweise ein alemannischer Dialekt, das Walliserdeutsch.
Traditionelle Gerichte im Wallis
- Ein Schweizer Nationalgericht aus geschmolzenen Käse, ist das Raclette. Wurde im Mittelalter der Käse noch über dem Feuer oder am Spieß geschmolzen, so haben das heute kleine Tischgrills übernommen. Es wird sowohl das Gericht wie auch der Käse als Raclette bezeichnet. Lediglich der Käse aus dem Wallis, dem vermutlichen Ursprungsort, darf sich mit der AOC-Auszeichnung schmücken: Raclette du Valais AOC.
- Walliser Gsottus – Ein deftiges Fleischgericht aus getrocknetem (und eingweichtem) Fleisch und Trockenfrüchten.
- Walliser Omeletten – Mit einer Käse-Weisweinmasse gefüllte Omeletts, mit einer Sauce aus Käse und Kirschwasser durchzogen und überbacken.
- Safranrisotto nach Munderart, mit einheimischem Safran zubereitet.
- Cholerakuchen – eine Art Gemüsekuchen aus Kartoffeln, Gemüse und Käse. Der Name geht wahrscheinlich zurück auf die Zeit der Cholera-Epidemie, als die Bewohner ihre Häuser nicht verlassen durften und alles Essbare, das sie im Haus noch finden konnten, zusammen mischten.
- Fondue Valaisanne aux Tomates – Walliser Tomaten-Käse-Fondue
Quelle Landkarte: By Tschubby, CC-BY-SA-3.0-2.5-2.0-1.0, via Wikimedia Commons